Ich war zu Gast im Berliner Stadtteil Kreuzberg, um am AI Agents Summit teilzunehmen, der im Rahmen der Berlin Blockchain Week 2025 im w3.hub stattfand. Im Zentrum der Veranstaltung stand das unmittelbare Erleben einer autonomen Künstlichen Intelligenz im laufenden Betrieb sowie das tiefere Verständnis für praxisrelevante MCP Use-Cases – insbesondere mit Blick auf die datenschutzrechtlichen Anforderungen der DSGVO sowie die jüngsten Vorgaben des EU AI Act. Nach der Akkreditierung begab ich mich zunächst in den Convention-Bereich im ersten Obergeschoss, wo zahlreiche Aussteller ihre Lösungen präsentierten. Für mich ist der direkte Austausch mit Entwicklerinnen und Entwicklern besonders wertvoll, da ich auf diesem Weg nicht nur die technologischen Ansätze, sondern auch die Motivation hinter der jeweiligen Entwicklung besser nachvollziehen kann. Solche Branchentreffen bieten eine hervorragende Gelegenheit, um sich fernab von Buzzwords und Marketingfloskeln auf Augenhöhe zu vernetzen und das eigene Verständnis für KI Agents zu vertiefen.
Im dritten Stockwerk befand sich die Mainstage, untergebracht in einem großzügig bestuhlten Vortragssaal mit moderner Medientechnik. Ich nahm in der zweiten Reihe Platz und verfolgte gespannt die Eröffnungs-Keynote von Sebastian Küpers, der uns in das Funktionsprinzip des Masumi Netzwerks einführte. Dabei zeigte er anschaulich, wie KI Agents innerhalb der Cardano Blockchain miteinander interagieren und sich durch diese Architektur effizient verknüpfen lassen, um innerhalb der Masumi Plattform als dynamischer Marktplatz operieren zu können. Besonders aufschlussreich war der anschließende Sneak Preview des Sokosumi Marketplace, der einen ersten praxisnahen Einblick in die künftige Plattform erlaubte. Nach einer kurzen Pause folgte die Keynote von Pierre Le Guen von Near AI, dessen Vortrag mich inhaltlich besonders ansprach. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie man KI Agents so konzipieren kann, dass sie unter der aktiven Kontrolle der Nutzerinnen und Nutzer bleiben. In einer zunehmend fragmentierten Anbieterlandschaft verlieren viele Anwender den Überblick, was zu einem Vertrauensdefizit gegenüber autonomen KI-Systemen führt. Der vorgestellte Lösungsansatz von Near AI, der gezielt auf transparente Kontrollmechanismen setzt, stellt einen wichtigen Impuls dar – insbesondere im Hinblick auf die Verantwortung gegenüber Endverbrauchern und regulatorische Anforderungen.
Im weiteren Verlauf des Vormittags begann die Paneldiskussion zum Thema On-Chain Investment. Die Runde war hochkarätig besetzt mit Ron Bodkin, Praneeth Srikanti, Krystyna Kozak-Kornacka und Julius Nagel, die sich der Frage widmeten, ob Investitionsentscheidungen in Zukunft besser von Menschen oder autonomen KI Agents getroffen werden sollten. Die Diskussion war ausgesprochen facettenreich und offenbarte eine große Bandbreite an Perspektiven – von ethischen Überlegungen bis hin zu konkreten Anwendungsbeispielen. Während viele der Ansicht waren, dass Investitionen unter menschlicher Aufsicht sicherer seien, wurden gleichzeitig beeindruckende Erfolgsszenarien KI-gestützter Strategien vorgestellt. Es zeigte sich deutlich, dass dieses Thema uns noch lange begleiten wird, denn die Schnittstelle zwischen Algorithmus, Vertrauen und Verantwortung ist komplex und hochrelevant. Zum Abschluss möchte ich mich herzlich bei Raphael Gutsche und seinem engagierten Team für ein hervorragend organisiertes Event bedanken. Es war inspirierend zu erleben, wie intensiv in Berlin über eine KI-Zukunft diskutiert wird, in der Menschen die Kontrolle behalten, ohne auf Innovation verzichten zu müssen. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Ausgabe dieser spannenden Veranstaltungsreihe.
Event Highlights
❯ KI Agents verknüpfen Datenströme mit dynamischer Prozessoptimierung in Echtzeit
❯ Algorithmen bewerten in Echtzeit Investments auf Basis von AI-gesteuerter Datenanalyse
❯ Der Mensch behältdie Hoheit über Entscheidungen, auch wenn die KI eigenständig handelt
Resümee
Der AI Agents Summit in Berlin hat mir einmal mehr verdeutlicht, dass die Zukunft Künstlicher Intelligenz nicht nur eine technologische, sondern vor allem eine gesellschaftliche Herausforderung ist. Zwischen Datenschutz, Regulatorik und technologischer Freiheit bewegt sich ein Spannungsfeld, das nur durch echte Interaktion, transparente Gestaltung und klare ethische Standards aufgelöst werden kann. Besonders beeindruckt hat mich, mit welcher Offenheit die Speaker bereit waren, Fragen zur Verantwortung und Nutzerkontrolle zu diskutieren – denn nur durch kritisches Hinterfragen entsteht echte Innovation. Ich nehme viele Impulse mit und bin davon überzeugt, dass wir am Beginn einer neuen Ära stehen, in der der Mensch nicht der Zuschauer, sondern der Dirigent der KI ist.